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Schottland macht Menstruationsartikel kostenlos

von Henning
Foto: blue and white plastic pack photo – Free Menstruation Image on Unsplash

Seit dem 14.8.2022 sind Menstruationsartikel in Schottland kostenlos verfügbar. Als erstes Land der Welt!

Schon im November 2020 stimmte das schottische Regionalparlament einstimmig für den „The Period Products (Free Provision) (Scotland) Bill“. Dieses Gesetzt verpflichtet die schottische Regierung:

  • jeder Person, die Periodenprodukte benötigt, kostenlos welche bereitzustellen
  • in Schulen und Universitäten muss ein Angebot an verschiedenen Produkten in den Toilettenräumen bereitstehen
  • Außerdem wird die Regierung ermächtigt auch in anderen öffentlichen Einrichtungen Binden, Tampons usw. zur Verfügung zu stellen

Seit 2021 war die Bereitstellung in Schulen schon Pflicht, seit diesem Sommer wird sie ausgeweitet.

Angestoßen wurde das Gesetz von der Abgeordneten Monica Lennon (Labour), die sich seit 2016 in der Kampagne zur Beendigung von Periodenarmut engagiert.

Zitat: „Lokale Behörden und ihre Partnerorganisationen haben hart dafür gearbeitet um das Recht auf freien Zugang zu Periodenprodukten zu verwirklichen. Das ist ein weiterer, großer Meilenstein für die Mitstreiter der Kampagne für Periodengerechtigkeit und ihre Unterstützer*innen. Dieses Gesetz zeigt welchen Unterschied mutige und fortschrittliche politische Entscheidungen machen können. Während die Lebenshaltungskosten weiter steigen, ist das (Freie Periodenartikel) Gesetz ein Licht der Hoffnung und zeigt was erreicht werden kann, wenn Politiker für das Wohl der Bürger*innen zusammenarbeiten.“

Periodenarmut bezeichnet die Situation, dass sich Menschen nicht ihre Periodenprodukte leisten können. Eine Berechnung hat ergeben, dass bei einer durchschnittlichen Periode von 5 Tagen Kosten von etwa 8 Pfund pro Monat entstehen können. Was erstmal nicht nach viel Geld klingt, ist für manche Menschen trotzdem unerschwinglich, wenn sie sich entscheiden müssen ob sie etwas zu Essen kaufen oder etwas für ihre Periode. Teilweise benutzen Frauen Toilettenpapier oder andere ungeeignete Materialien, die dem Körper sogar Schaden zufügen können.

Eine Umfrage von Young Scot unter 2000 Schüler*innen und Student*innen fand 2018 heraus, dass eine*r von vier Befragten Probleme mit dem Zugang zu Periodenprodukten hatte. Seit dem Start des Programmes haben drei Viertel der Befragten angegeben, dass sich sie von dem Angebot Gebrauch gemacht haben.

Seit 2017 hat Schottland so knapp 32 Millionen Euro für die Bereitstellung von Hygieneprodukten ausgegeben.

Quellen und Links

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