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Alex Salmond ist tot

von Henning
Alex Salmond, First Minister of Scotland, The Scottish Government, OGL v1.0, via Wikimedia Commons
Alex Salmond, First Minister of Scotland, OGL v1.0, via Wikimedia Commons

Am vergangenen Freitag starb der ehemalige zweifache First Minister of Scotland und langjährige Kämpfer für die Unabhängigkeit Alex Salmond völlig unerwartet im Alter von 69 Jahren.

Salmond wurde 1954 als zweites von vier Kindern in Linlithgow (West Lothian) geboren. Nach seiner Schulzeit studierte er Volkswirtschaftslehre und Geschichtswissenschaft an der Universität von Saint Andrews. Er arbeitete unter anderem für die britische Regierung und für die Royal Bank of Scotland.

Politische Karriere

Bereits 1973 trat er der Scottish National Party (SNP) bei und war lange ein leitendes Mitglied der Group 79, einer sehr linken Gruppierung innerhalb der Partei. Deshalb wurde er mit anderen Mitgliedern 1982 aus der Partei ausgeschlossen, nach einem Monat aber bereits wieder aufgenommen.

1987 wurde er stellvertretender Vorsitzender und 1990 Vorsitzender der SNP.

Obwohl er immer ein vollständig unabhängiges Schottland anstrebte, unterstützte Salmond zusammen mit den Vorsitzenden der schottischen Labour und den Liberal Democrats die Kampagne für die Einrichtung eines schottischen Regionalparlaments. Er widersprach Stimmen vieler Hardliner in der eigenen Partei, die sich ausschließlich auf die vollständige Unabhängigkeit fixierten.

1999 erhielt Schottland nach 292 Jahren wieder ein eigenes Parlament, wenn auch mit begrenzter Macht.

Von 2007 bis 2011 und von 2011 bis 2014 war Salmond dann First Minister, trat aber nach der Niederlage des Unabhängigkeitsreferendums 2014 vom Amt und Parteivorsitz zurück. Anschließend war er von 2015 bis 2017 Abgeordneter des britischen Unterhauses.

2021 gründete er eine neue Partei mit dem Namen „Alba“, benannt nach dem schottisch-gälischen Namen für Schottland. Bei der folgenden schottischen Parlamentswahlen erhielt sie aber nur 1,7% der Stimmen und damit keine Sitze.

Kontroversen und Verfehlungen

Von November 2017 bis Februar 2022 moderierte Salmond die politische Sendung „The Alex Salmond Show“ auf dem russischen Propagandasender RT. Dafür erhielt er eine Menge Kritik.

2018 wurden ihm sexuelle Übergriffe gegen zwei Frauen vorgeworfen. Beim Prozess warf man ihm 13 Sexualstraftaten, unter anderem zweifache versucht Vergewaltigung vor. Er wurde 2020 mangels Beweisen freigesprochen. Trat aber, unter anderem wegen mangelndem Rückhalt durch die SNP und ihre Parteichefin Nicola Sturgeon, nach 45 Jahren aus der Partei aus. Sturgeon war durch Salmond lange Jahre gefördert worden.

Salmond brach im Anschluss an eine einer Konferenz beim Abendessen in Nordmazedonien zusammen. Er hinterlässt seine Frau Moira.

Quellen und weiterführende Links

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