Annie Lennox

Annie Lennox

Ann „Annie“ Lennox wurde am 25. Dezember 1954 in Aberdeen, Schottland, geboren. Ihre Mutter Dorothy arbeitete vor Annies Geburt als Köchin, ihr Vater Tom war als Schlosser auf der Werft Hall, Russell & Company in Aberdeen tätig. Beide Eltern starben später an Krebs.

Bereits im Alter von vier Jahren erkannten sie das künstlerische Talent ihrer einzigen Tochter – sie zeigte früh eine besondere Begabung für Poesie, Musik und Zeichnen. Annie lernte Klavier und Flöte, sang im Chor und nahm Tanzunterricht. Mit 17 Jahren zog sie nach London, um an der renommierten Royal Academy of Music klassische Musik mit dem Schwerpunkt Flöte zu studieren. Kurz vor dem Abschluss brach sie das Studium ab und schlug sich mit Gelegenheitsjobs – etwa als Kellnerin oder Aushilfe in einer Buchhandlung – durch. Abends trat sie mit verschiedenen Musikern in Pubs und Clubs auf, ohne jedoch eine feste Anstellung als Sängerin zu finden.

1976 begegnete sie ihrem späteren Partner und Bandkollegen David „Dave“ Stewart in dem Restaurant, in dem sie arbeitete. Er soll sie direkt gefragt haben: „Willst du mich heiraten?“ Die beiden wurden ein Paar und begannen gemeinsam Musik zu machen. Auch nach dem Ende ihrer romantischen Beziehung blieben sie musikalisch verbunden.

Musikalische Karriere

1981 veröffentlichten sie unter dem Namen Eurythmics ihr erstes Album In the Garden, das zunächst aber keinen großen Erfolg hatte. Der internationale Durchbruch gelang ihnen erst mit dem Hit Sweet Dreams (Are Made of This). Es folgten Klassiker wie Love Is a Stranger und Here Comes the Rain Again, mit denen sie die Musiklandschaft der 1980er-Jahre prägten. Weltweit verkaufte das Duo rund 80 Millionen Tonträger. Der Name „Eurythmics“ leitet sich übrigens vom griechischen Begriff „Eurythmie“ ab, einer künstlerischen Form der Bewegung und des Tanzes.

Annie Lennox stand stets im Mittelpunkt der Band – mit ihrem androgynen Erscheinungsbild, kurzgeschnittenem, oft farbigem Haar und maskuliner Kleidung stellte sie die traditionellen Geschlechterrollen der 80er infrage. Später zeigte sie sich auch bewusst feminin – etwa als Vamp mit platinblonder Perücke.

Im Dezember 1988 erlitt Lennox eine Fehlgeburt. In Erinnerung an das verlorene Kind schrieb sie das Lied Angel, das später auf dem Album We Too Are One erschien. Aus ihrer dritten Ehe gingen 1990 und 1993 zwei Töchter hervor.

Gegen Ende der 1980er Jahre zog sich Lennox zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück, arbeitete jedoch parallel an ihrer Solokarriere. 1989 erschien das vorerst letzte Eurythmics-Album, 1992 folgte ihr erstes Soloalbum Diva, das sowohl von Kritikern als auch vom Publikum gefeiert wurde. Es enthielt Hits wie Why und Walking on Broken Glass.

Neben weiteren Soloalben steuerte Lennox auch Songs zu Filmsoundtracks bei. 1993 lieferte sie mit Love Song for a Vampire den Beitrag zum Soundtrack von Bram Stoker’s Dracula. 2003 sang sie Into the West für den dritten Teil der Herr der Ringe-Trilogie – ein Song, der mit einem Oscar und einem Golden Globe ausgezeichnet wurde. 2014 interpretierte sie I Put a Spell on You für den Film Fifty Shades of Grey.

Soziales Engagement und Ehrungen

Auch abseits der Bühne zeigt Annie Lennox Engagement: Sie setzt sich unter anderem für Oxfam und Kampagnen gegen Armut ein. Für ihren Einsatz in der HIV-Aufklärung erhielt sie 2010 den Sonderpreis für gesellschaftliches Engagement der GQ und wurde im selben Jahr von Queen Elisabeth II. zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) ernannt. 2017 dann wurde bekannt, dass sie ab Mitte 2018 das Ehrenamt der Kanzlerin der Glasgow Caledonian University übernehmen würde.

Annie Lennox ist übrigens eine bekennende Schottin – auch politisch. Sie unterstützt grundsätzlich die Bestrebungen für eine erneute schottische Unabhängigkeit.

Über Annie Lennox habe ich auch bereits in der Podcastfolge 4 – Berühmte Söhne und Töchter Teil 1 gesprochen.

Quellen und Links

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