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Schottland 2023 – Tag 1

von Henning

Wir waren wieder da! Wirklich! Es ist schon wieder 10 Tage her, dass wir zurück sind..

Vom 26.4. bis 1.5. haben wir drei Freunde, Ronald, Henrik und ich, es geschafft einen Termin zu finden und waren erneut zusammen in Schottland. Diesmal in Edinburgh und in der Speyside. Wir haben damit unsere erste Reise von 2012 wiederholt.

Von den Erlebnissen möchte ich natürlich gerne berichten. Und da es alles viel zu viel war um es in 5-6 Posts aufzuschreiben, werde ich auch danach immer mal wieder über einzelne Sehenswürdigkeiten berichten.

Hier folgt also der Bericht über die Anreise und den ersten Tag:

Anreise

Mittwoch 26.04.2023

Um 2:30 Uhr geht bei mir der Wecker. Um drei Uhr ist Ronald bei mir um mich abzuholen. Von Flensburg aus fahren wir nach Billund (Dänemark) zum Flughafen. Der liegt für Flensburg genauso weit weg wie Hamburg, ist aber wesentlich kleiner und entspannter. In Billund ist das gesamte Terminal so groß wie ein Drittel vom Terminal 2 in Hamburg.

Die Fahrtzeit beträgt etwa 1 Stunde 40 Minuten und wir kommen ohne Probleme an. Das Auto parken wir auf einem der, zahlreichen(!), Parkplätze und fahren dann mit dem (kostenlosen) Shuttlebus noch fünf Minuten zum Terminal. Den Parkplatz haben wir übrigens online vorbestellt (60€ für 6 Tage).

Terminal in Billund

Rechtzeitig um kurz vor 5 stehen wir also im Terminal, checken uns ein und geben unser Gepäck auf. Dann gehen wir durch die Sicherheitskontrolle und schlendern etwas durch den Duty-Free-Bereich. Hier gibt es, neben den üblichen Spirituosen und Parfums auch einen großen LEGO-Laden. Beim Schnaps ist aber 1. Nichts gutes dabei 2. alles zu teuer 3. auch unpraktisch. Wir fahren schließlich nach Schottland.

Unbekannte Sorten im Duty Free

Unser Flieger geht pünktlich um 6 Uhr und fliegt in den Sonnenaufgang in Richtung Amsterdam. Nachdem wir lange über Wolken fliegen kommt langsam wieder „Land in Sicht“. Es müssen wohl die Niederlande sein, dann man erkennt Meer, Dünen, viele Kanäle, Hausboote und riesige Gewächshäuser und Felder mit bunten Blumen. Ich sitze ja immer, wenn es geht, am Fenster und schaue hinunter. Leider ist das hinausschauen immer recht anstrengend für den Nacken, weil man sich so klein und krumm machen muss..

In Amsterdam Shiphol steigen wir um in das Flugzeug nach Edinburgh. Wir kommen sogar, dank Rückenwind, zehn Minuten vor der Zeit an. Was allerdings mehr Zeit kostet als geplant ist die Sicherheitskontrolle. Die Damen und Herren sind sehr pingelig und bemängeln im Körperscanner auch den Lippenstift und das Taschentuch in der Hose..

Obwohl der Flughafen Schiphol riesig ist, und wir sicherheitshalber sehr schnell gehen, kommen wir rechtzeitig am Abfluggate an.

Die zweite Etappe der Anreise verläuft ebenfalls reibungslos. Von England ist lange nichts zu sehen, da es unter Wolken liegt. Irgendwann taucht aber wieder Land aus dem Dunst aus. Wir haben fast wolkenfreien Himmel und Sonne. Was für eine Begrüßung!

Noch kann ich aber nicht erkennen ob es England oder schon Schottland ist. Dann aber erkenne ich plötzlich in der ferne eine weiße, große Brücke und werde ganz aufgeregt: Da ist es! Edinburgh voraus! ?

Überflug über Edinburgh. Im Hintergrund die drei Brücken
Anflug über den Firth of Forth

Ich zeige Ronald was wo grob zu sehen ist und wir genießen einfach die Aussicht. Wir kommen von Süden und müssen anscheinend aber gegen den Wind landen. Deshalb fliegen wir in einer großen Linkskurve über den Firth of Forth, Edinburgh dabei immer zu unserer Linken und haben schon den perfekten Ausblick über die Stadt. Ich kann Portobello Beach, Leith, Arthurs Seat, Edinburgh Castle und viele weitere Landmarken erkennen. Was für eine Aussicht!

Ankunft in Edinburgh

Am Boden angekommen steigen wir aus und gehen zu Fuß über das Rollfeld in das Flughafengebäude. Und so schön die Freude über die Ankunft ist: Edinburgh Ingliston ist leider überhaupt kein schöner Flughafen. Das Wort Zweckbau beschreibt ihn ganz gut. Eigentlich wäre etwas hübscheres zur Begrüßung der Gäste und Gästinnen angemessen. Aber naja. Es ist wie es ist.

Eine erste schottische Begrüßung bekommen wir bei der Einreise: Ein Mitarbeiter ruft allen in der Schlange vor der Kontrolle etwas zu. Wir können aber erst nicht direkt verstehen was er sagt. Sein schottischer Dialekt ist zu hart. ?

Dann verstehen wir was er möchte: Er möchte, dass wir nicht nur die automatischen Einreiseterminals benutzen sondern auch die mit Personen. Wir wählen diese Variante. Nach einem schottischen „Was ist der Zweck ihres Aufenthaltes“ und Kontrolle des Passes sind wir drin.

Nachdem wir unser Gepäck abgeholt haben, nach einer ewig langen Wartezeit am Gepäckband, gehen wir zur Straßenbahn und lösen zwei Fahrscheine. Nach kurzer Wartezeit fährt die Bahn dann los in Richtung Stadtzentrum.

Seit 2014 hat Edinburgh wieder eine Straßenbahn, fast 60 Jahre nach Einstellung des Betriebes der alten Bahn. Es gibt bisher aber nur eine Linie, die zwischen Flughafen und Hafen Leith verkehrt. Die Bahn ist sowas wie Edinburghs BER. Die Fertigstellung hat sich um Jahre verzögert und die Kosten haben sich auch von 375 auf 776 Millionen Pfund mehr als verdoppelt..

Die einfach Fahrt vom Flughafen in die Stadt kostet übrigens 8,66 € ! Das finde ich ganz schön happig. Da ist der Airlink Bus mit 6,35 € eindeutig günstiger. Und genauso komfortabel.

Oder sogar komfortabler, denn die Straßenbahn macht irgendwie nicht den besten Eindruck. Ich kenne Straßenbahnen eigentlich so, dass sie leise Summen wenn sie fahren und dass die Fahrt eher ein Gleiten ist. Diese hier summt nicht, aber rumpelt dafür über die Gleise. Nicht nur an den Weichen! Aber immerhin gibt es freies WLAN.

Zu Fuß die Stadt erkunden

Wir steigen am Haymarket aus und gehen von dort aus direkt in unser Hotel Leonardo Hotel Edinburgh Haymarket. Zum eigentlichen Einchecken ist es noch zu früh aber wir können wenigstens unser Gepäck loswerden und dann zu Fuß in die Stadt gehen. Wir müssen ja auch die Zeit bis zum Eintreffen von Henrik überbrücken. Wir folgen also der Morrison Street in Richtung Castle Hill, gehen durch das Conference Centre und kommen dann direkt an der Prinzess Street vor der Kirche St. Johns heraus.

Es herrscht ein wilder Trubel aus Straßenbahn, Stadtverkehr, Fußgängern, Touristenbussen usw. Es stellt sich Großstadtgefühl ein. Wir machen ein paar Fotos von der Burg und gehen dann in den Park Princess Street Gardens.

Ronald macht ein Foto von der Burg vom Friedhof an der Princess Street aus.

Dort ist es gleich viel ruhiger und viele Menschen sind hier auch nicht. Wir gehen um die Ross Fountain, schlendern am Norwegian Memorial Stone vorbei und genießen die Aussicht auf die Stadt zu beiden Seiten.

Kaum zu glauben, dass dieser schöne Park früher die stinkende Kloake der Stadt war, eine einzige Klär- und Müllgrube. Das erfahren wir jedenfalls zwei Tage später bei einer Führung. Aber dazu im Beitrag des dritten Tages.

Ross Fountain im Westen Princess Street Gardens
Princess Street Gardens mit Blick in Richtung Bahnhof Edinburgh Waverley

Am Ende des Parks gehen wir zur Nationalgalerie hoch und biegen dann links in die Market Street bis wir in der Cockburn Street ankommen. Die Cockburn Street ist eine sicher eine der am häufigsten fotografierten Straßen Edinburghs. Direkt nach der Victoriastreet mit den bunten Fassaden.

Die Cockburn Street windet sich auch in einem großen Bogen in Richtung Royal Mile und ist dabei relativ steil. Viele kleine Cafés, Geschäfte und Pubs säumen beide Seiten. Nur sind hier die Fassaden nicht so bunt und es gibt nur eine Ebene an Häusern. Und vor allem: Sie ist nicht so überlaufen mit Menschen. Jedenfalls noch nicht heute morgen.

Wir bummeln ein bisschen, schauen in die Schaufenster und machen Fotos von der Straße. Die Straße hat schon etwas von Winkelgasse aus Harry Potter. Einfach nett.

Die Cockburn Street. Die, etwas weniger bekannte, bunte Straße in Edinburgh.

Als Erstes bleiben wir an einem total schönen Spielzeugladen stehen. Mir fällt da sofort etwas ins Auge. Die Liebste daheim hat gerade den Wunsch geäußert einen Hund zu haben. Da ich das, aus diversen Gründen, momentan für keine gute Idee halte, wollte ich mir etwas überlegen. Und in dem Schaufenster ist genau der Hund, den sie sich wünscht, als Stofftier zu sehen. Ein brauner Toypudel. Wir gehen hinein und ich kauf den sofort. Als kleine Überraschung. Ronald kauft einige Postkarten für zuhause.

Hund im Schaufenster

Wir entscheiden uns für das Café „The Wall“ und bestellen uns ein kleines Frühstück. Das Geschäft selbst hat die Wände und die Decke im Originalzustand gelassen und man sieht beidem das Alter an. Ein bisschen aufgepeppt mit industriellen Elementen wirkt es sehr gemütlich.

„The Wall“

Wir bestellen beide einen Milchkaffee bzw. Latte Macchiato und einen Bagel mit Lachs und Frischkäse.

Kleines Frühstück im „The Wall“
Pferd auf Baustellenwand

Etwas gestärkt gehen wir auf der Royal Mile bis zur Burg hoch und ich zeige Ronald die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. St. Giles, Rathaus, die Closes, Victoria Street, Burgplatz, Whisky Experience, Camera Obscura und die nie endende Dreifaltigkeit der Royal Mile: Kaschmirladen, Souvenirladen, Whiskyladen. Wobei wir uns immerhin für die Whiskyläden interessieren.

Irn Bru!

In einem Laden haben wir etwas zu trinken gekauft. Ich habe, neben Wasser, eine Flasche Irn Bru erworben, um es mit Ronald zu teilen. Der Geschmack ist immer wieder interessant, Ronald findet es eher mäßig..

Burgplatz

Über die Victoria Street gehen wir hinunter zum Grasmarket und irgendwann ruft dann auch Henrik an, dass er gelandet sei. Wir erklären die Anfahrt und gehen zurück zum Hotel, wo wir dann auf Henrik treffen. Nach kurzer Begrüßung beziehen wir kurz unser Zimmer und machen uns dann auf den Weg zum Pub schräg gegenüber.

Die Drei Freunde wieder vereint

Jetzt wo alle da sind, kann der gemeinsame Urlaub mit einem gemeinsamen Bier endlich starten! Sláinte Mhath!

Anstoßen auf den gemeinsamen Urlaub
Die beliebte Victoria Street mit ihren bunten Häusern und den zwei Ebenen

Gemeinsam mit Henrik gehen wir dann den gleichen Weg den Ronald und ich heute schon gegangen sind und steigen am St. Cuthbert’s Kirkyard in einen Hop-on-Hop-off-Bus um eine Stadtrundfahrt zu machen. Ich finde ja, so eine Stadtrundfahrt gibt einem immer einen guten, ersten Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und ihre ungefähre Lage.

Die Fahrt geht ungefähr entgegengesetzt des Weges, den Ronald und ich vorhin gegangen sind. Die Fahrt endet, passenderweise, am Calton Hill, den wir auch gleich besteigen.

Die Aussicht ist fantastisch! Das Wetter ist überhaupt fantastisch heute.

Panorama vom Calton Hill
Panorama vom Calton Hill
Blick auf Arthurs Seat und die Salisbury Crags vom Calton Hill aus
Blick auf die Altstadt vom Calton Hill aus

Anschließend schlendern wir gemeinsam nochmal die Strecke über die Cockburn Street, die Royal Mile usw. Henrik hat ja einiges aufzuholen was wir schon gesehen haben. Besonders lange halten wir uns in der Victoria Street auf. Dort haben die beiden mehrere interessante Läden entdeckt: Einmal „Museum Context“, ein auf lizenzierte Kleidung, Sammlerstücke und Geschenke mit Harry-Potter-Thema spezialisiertes Geschäft, und einmal „Oink“. Oink ist ein Laden wo es Spanferkel gibt. Leider hat „Oink“ schon alles vom Schwein verkauft und hat geschlossen. Die beiden bestehen auf einen Besuch am nächsten Tag.

Oink!
Harry Potter Laden

Da wir alle inzwischen sehr Hunger haben suchen wir ein Restaurant und landen schließlich im „Beehive Inn„. Dort speisen wir und trinken ein Bierchen. Anschließend gehen wir über die Castle Terrace zum Friedhof St. Cuthbert. Es ist inzwischen dämmerig geworden und wir schauen uns ein wenig die alten, interessanten Grabsteine an.

Grabsteine auf dem St Cuthbert’s Kirkyard

Zum Abschluss des Tages gehen wir noch auf ein letztes Bier ins „Vesta Bar & Kitchen„. Dort gibt es noch ein Abschlussgetränk und gegen 21 Uhr schaffen wir es, total kaputt, gerade noch ins Hotel und schlafen erschöpft und übermüdet ein. Uns steckt natürlich das frühe Aufstehen (2:30 Uhr), die Anreise und das Fahren und Laufen durch die Stadt bergauf und bergab in den Knochen.

Bierangebot

Meine Apple-Watch sagt mir für den ersten Tag: 25.780 Schritte, 19,25 km ??

Und so kaputt fühle ich mich, fühlen wir uns, auch!

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